Diese Chronik ist aus der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum 1981
Sie umfasst die Ereignisse von der Gründung 1881 bis 1970. An der neueren Chronik wird noch gearbeitet.

FEUERWEHRGRÜNDUNG

Da in den Jahren von 1880 in unserer Umgebung Freiwillige Feuerwehren gegründet wurden, haben sich einige Männer den Mut gefaßt und sich am 1. April 1881 im Gasthaus Apfelböck in Pitzling mit dem Ziel der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr befaßt.

Die FFW sollte garantieren, auf freiwilliger Basis durch pflichtbewußte Aufgabendurchführung das Hab und Gut des Nächsten zu schützen. Der Anlaß dazu waren Schadensfeuer, die oft halbe Ortschaften vernichteten.

Im Stammbuch sind folgende Gründungsmitglieder festgehalten.

1. Huber Anton, Schneidermeister, Pitzling
2. Xaver Apfelböck, Gastwirt, Pitzling
3. Flexeder Josef, Bauer, Wochenweis
4. Moser Josef, Gütler, Hartkirchen
5. Lorenz Alois, Bauer, Einstorf
6. Eder Josef, Bauerssohn, Wochenweis
7. Schröck Johann, Gütler, Pitzling
8. Lorenz Johann, Bauer, Einstorf
9. Schmid Franz, Zimmermann, Eichet
10. Schwingenschlögl Josef, Zimmermann, Hartkirchen
11. Fraundorfer Ludwig, Zimmermann, Hartkirchen
12. Berlehner Sebastian, Zimmermann, Hartkirchen
13. Stübinger Andreas, Zimmermann, Einstorf
14. Fraundorfer Franz, Mauerer, Hartkirchen
15. Hafeneder Johann, Gütler, Pitzling
16. Viertlböck Michael, Bauer, Pitzling
17. Ehgartner Georg, Mauerer, Hartkirchen
18. Stanglmeier Josef, Lehrer, Hartkirchen
19. Mittermeier Johann, Gütler, Pitzling
20. Berlehner Johann, Gütler, Reut
21. Arbinger Josef, Gütler, Steinberg
22. Lorenz Simon, Gütler, Pitzling
23. Seidl Michael, Gütler, Hartkirchen
24. Sicheneder Kaspar, Gütler, Steinberg
25. Petersberger Simon, Mauerer, Hartkirchen
26. Schraufnagl Josef, Bauerssohn, Pitzling
27. Holzer Georg, Mauerer, Pitzling
28. Einhellig Josef, Gütler, Steinberg
29. Heretzeder Josef, Bauer, Hütt


1925 erhielt die Feuerwehr die erste Fahne, die am 5. Juli 1925 geweiht wurde.

Namen v. links nach rechts:

obere Reihe: Gehart Michael, Schröck Franz, Einhellig Xaver, Fraundorfer Ludwig, Art Josef, Lorenz Alois, Albrecht Michael, Paintner Max,

mittlere Reihe: Kröll Josef, Jahrstorfer Alois, Lehrer Triessl, Salzberger Alois, Knöckl Anton, Knöckl Max, Altschäffl Max, Knöckl Xaver, Mayerhofer Eduard,

untere Reihe: Knöckl Maria, Knöckl Fanni, Apfelböck Josefa, Schröck Lieserl, Salzberger Theres, Kröll Rosa, Altschäffl Fanni, Klingerböck Käthe, Viertlböck Reserl, Fraundorfer Leni, Wimmer Fanni, Haberl Anni.

1926 Es wurde eine Saug- und Druckspritze gekauft. Die alte Druckpumpe wurde nach Pitzling verlegt. Von nun an konnte die Wehr mit zwei Spritzen zu Brandeinsätzen ausrücken.

1931 Am 5. Juli wurde das 50-jährige Jubiläum abgehalten.

Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte die Freiwillige Feuerwehr wieder rege Aktivitäten.

In der Versammlung zur Kommandantenwahl am 9. Februar 1947 hielt der wiedergewählte Kommandant Michael Gehart eine lehrreiche Ansprache über das Wiederaufleben der Freiwilligen Feuerwehr.

1952 Am 25. Mai fand das 75-jährige Gründungfest statt.

v. links nach rechts:

Lorenz Pauline, Beham Maria, Fahnenmutter Maria Knöckl, Lorenz Franziska,
Apfelböck Josefa.

1962 Die Feuerwehr wurde mit einer TS 8 ausgestattet

1963 Auf Treiben von Kommandant Herbert Frischhut wird der Löschwasserteich in Wochenweis gebaut

1965 Kauf des Feuerwehrautos (TSF) , 1. Löschgruppe aufgestellt.

Feuerwehrauto und -gerätehaus 1970

1970 Bau des Löschwasserteiches in Pitzling

Auch wurde das Gerätehaus während der Amtszeit von Kommandant Herbert Frischhut erbaut. Das bereitwillige Entgegenkommen von Bürgermeister und Gemeinderäte sollte hierbei erwähnt werden.

BRÄNDE

Schon kurz nach der Feuerwehrgründung, am 30. Juli 1885 mußte sich die neue Feuerwehr bereits einer großen Prüfung, dem Dorfbrand in Wochenweis, unterziehen.

Während der Sommerferien spielten Kinder in der oberen Tenne der Jahrstorferscheune Schule. Ein Kind, daß den Lehrer darstellte, rauchte eine Zigarre und verursachte dadurch den Brandausbruch.

Durch starken Westwind breitete sich der Brand über die Anwesen Stümpfl (Schraufnagl), Flexeder (Salzberger) und Eder (Altschäffl) in Windeseile aus. Begünstigt wurde die schnelle Ausbreitung des Feuers auch durch die damals noch stark verbreiteten Strohdächer.

Nur die beiden Mayerhofer- und Kröllanwesen blieben von der Brandkatastrophe verschont.

Die vorher genannten Gehöfte brannten bis auf ihre Grundmauern nieder. Beim Wiederaufbau von Wochenweis beteiligten sich neben der ganzen Gemeinde auch hilfsbereite Bauern aus dem Hartboden durch die Heranschaffung des Baumaterials.

Noch Heute erinnert eine Gedenktafel auf dem Altschäfflhof an diesen verheerenden Brand:

DER 30. JULI WAR DER TAG, AN DEM
ES DER BRAND VERNICHTET HAT. DURCH
MENSCHENHILF UND GOTTESGNAD MAN ES WIEDER ERBAUET HAT.

Ein ähnlicher Großbrand ist bis Heute im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr Hartkirchen nicht mehr geschehen.

WEITERE BRÄNDE:

31. Juli 1892 Hut
16. Aug. 1899 Hartkirchen, Hartl
26. Mrz. 1902 Hartkirchen
18. Spt. 1905 Hartkirchen
04. Apr. 1912 Wochenweis, Kröll
15. Aug. 1923 Pitzling
18. Aug. 1926 Hütt, Apfelböck
12. Fbr. 1927 Kuföd, Ammerseder
12. Dez. 1930 Hartkirchen', Schule, Zimmerbrand
03. Okt. 1931 Pitzling, Kiermeier Michael
01. Spt. 1931 Hütt, Georg Fellner, Stadelbrand
04. Nov. 1931 Reichstorf, Müller Franz, Stadelbrand
22. Jun. 1933 Reichstorf, Stauder, Getreidestadel- und Stallbrand
19. Okt. 1934 Einstorf, Mühlenbrand
01. Mai 1945 Einstorf, Mühlenbrand
18. Mai 1946 Wochenweis, Jahrstorfer, Scheunenbrand
1967 Steinberg, Gierl, Scheunenbrand

HOCHWASSERKATASTROPHE

Die Wehr wurde nicht nur zu Bränden gerufen, sondern auch zu anderen Hilfsdiensten herangezogen.

Am 9. und 10. Juli 1954 suchte eine Hochwasserkatastrophe das Vilstal heim. Die Ortschaft Hütt und der Ederhof von Ölling wurden von den Wassermassen total überflutet.

Die Freiwillige Feuerwehr Hartkirchen wurde in den frühen Morgenstunden nach Ölling gerufen. Nachdem die Feuerwehr hier das Vieh in Sicherheit brachte, rückte sie am Nachmittag nach Hütt weiter, wo sie ebenfalls das Vieh aus den Stallungen in Sicherheit brachte, indem es auf andere Bauernhöfe in der Umgebung verteilt wurde. Es war ein schweres Stück Arbeit, aber es wurde geschafft.

Erst nach Tagen, als das Wasser wieder zurückging, konnte man die Tiere wieder in die Ställe zurückbringen. Die Einsatzleitung hatte der damalige Bürgermeister Alois Lorenz.